Produktionsprozess

Von der Aussaat bis zum fertigen Gewebe – die neri-Stoffe bestehen aus 100% Flachs. Neri arbeitet dabei mit der Swissflax GmBh zusammen, die sich für die Wiederbelebung des Flachsanbaus in der Schweiz engagiert. Der Flachs wird auf rund 7,5 Hektaren im Emmental ausgesät, geerntet, geröstet und zu Ballen gepresst. Aufgrund der fehlenden Infrastruktur erfolgt die Weiterverarbeitung im nahen europäischen Raum: Die Fasern werden in Holland aufgeschlossen und in Bergamo, Italien, zu Garn versponnen. Im Atelier in Luzern entstehen aus dem gesponnenen Leinengarn neue Gewebe an Handwebstühlen. Die Entwürfe sind an die technischen Anforderungen der industriellen Produktion angepasst. Anhand der Muster sammle ich die Bestellungen, und ausgewählte Muster werden bei der Weberei Minnotex industriell gewoben. Die Kette besteht aus gekochtem Rohgarn, während das Schussgarn in roh oder gefärbt verwendet wird. In Zusammenarbeit mit Anne Scheidegger von Botanitex wurden bereits Versuche mit pflanzlicher Färbung (Eiche und Färberwau) des gesponnen Rohgarns durchgeführt. Für die nächste Produktion wird eine grössere Charge des Rohgarns bei der Färberei Fritsch in Wien durchgeführt. Langfristiges Ziel ist auch diesen Schritt in näherer Umgebung durchführen zu können. Im Moment ist dies in Entwicklung und hat den Qualitätsanspruch noch nicht erreicht. Dies erfordert noch Entwicklungszeit und eine Testphase. Die fertigen Leinengewebe werden schliesslich bei Johann Müller Textil gewaschen und gedämpft bevor sie im Atelier in Luzern ankommen.